Was ist nur los in
unserem Land. Montags marodieren die Pegidahorden und Anhänger der AfD durch
den Südosten der Republik und verbreiten ihre rechten Parolen. Zeitgleich und
nur wenige hundert Meter entfernt treffen sich hunderte linke Anhänger und
Verfechter der „Wir-schaffen-das!“-Asylpolitik. Mittendrin Polizei, Presse und
Kamerateams die eine „unvoreingenommene“ Meinung über die allabendlichen
Nachrichtensendungen in die ganze Republik ausstrahlen. Einen Raum für
kulturelle Vielschichtigkeit ist dabei kaum noch zu erkennen und die politische
Führung in unserem Land verstärkt diesen Zustand zusätzlich noch.
Das ist Deutschland
– zumindest in den letzten Monaten und solange der Flüchtlingsstrom nicht
abreißt werden wohl noch einige weitere Monate folgen. In unserem Land wird die
Meinungsfreiheit als eines der höchsten Güter bewertet und propagiert doch so
einfach scheint es in der letzten Zeit nicht mehr zu sein, eine eigene Meinung
zu haben und zu vertreten. Immer öfter hört man von diesen besorgten Mitbürgern
welche ihre Meinung, dass zu viele Ausländer für Deutschland ein Problem bedeuten, klar und deutlich aussprechen.
Solange diese Stimmen nur aus Dresden oder Leipzig ertönen sind es ja auch nur
die „rechten Spinner“ und scheinbar verlangt es der gute Ton, dass man aus Politik und Wirtschaft keine Antwort auf
die gestellten Fragen zu geben hat. Auf der anderen Straßenseite hat sich eine
Menschenkette gebildet und lässt die rechten Demonstranten auf der vorgesehen
Route nicht passieren. Aufgrund ihrer Meinung erklärt dies die Richtigkeit dieser Aktion und linke Polemik gibt es als Gratiszugabe. Im darauf folgenden Wortgerangel rutscht dann irgendjemandem das Wort
„Nazi“ heraus und die andere Seite wird kurzerhand als „Zecke“ abgestempelt und
irgendwer wirft den ersten moralischen Stein…
Solange unsere
Gesellschaft in immer stärker abgegrenzte Bereiche von Links und Rechts kategorisiert
wird, fällt es mir schwer an ein „buntes Deutschland“ zu glauben. Mittlerweile
gibt es in der politischen Diskussion nur noch Schwarz und Weiß und unsere Regierung ändert mit zunehmenden Druck der Massen und der medialen Berichterstattung, ihre Meinungen täglich. Politische Statements von Ministern werden von der eigenen Partei als Ausrutscher abgewiegelt und von der Gegenseite (die in der eigenen Koalition sitzt) zum Anschlag auf die Grundrechte hoch stilisiert. Auch wenn, meiner Meinung nach, unsere Regierung in den letzten Monaten eine fortwährende "Willkommenskultur" propagiert, so ist der Rechtstrend in ihren Entscheidungen deutlich spürbar.
Meine Gedanken
jedoch sind Grau und ich will mich nicht in irgendeine politische Schublade stecken lassen! Die einen nennen mich jetzt „Nazi“ und die anderen „Zecke“
und vielleicht bin ich ja auch beides weil
ich versuche mir aus beiden Richtungen etwas herauszunehmen, was meiner
politischen Überzeugung am nächsten kommt. Meiner Meinung nach kann jeder in
unser Land kommen, sei es der verfolgte Syrer oder der wirtschaftlich schlecht
gestellte Albaner. Einen Unterschied bei der zugrunde liegenden Motivation der Flüchtlinge, kann und werde ich nicht tun. Es steht mir auch nicht zu darüber zu urteilen. Ich kann es keinem zum Vorwurf machen, dass er ein besseres Leben führen möchte, seien die Gründe dafür politische/religiöse Verfolgung, Krieg, Hunger oder einfach nur schlechte Lebensumstände. Allerdings sollte jeder Flüchtling der hier leben möchte, den Willen zur Integration in unsere
Gesellschaft mitbringen. Wer jedoch meint, dass er seine heimische
Kultur/Religion/Weltanschauung in unserem Land weiter so ausleben kann wie bisher, ohne sich den hier vorherrschenden kulturellen Gepflogenheiten und Gesetzen zu
unterwerfen, kann gerne wieder dorthin verschwinden, wo er hergekommen ist. Jeder
der in diesem Land leben möchte sollte seine neue - von ihm selbst gewählte - Heimat
kennen oder zumindest das Interesse haben sich mit ihr zu identifizieren.
Nun liegt es an
euch mich zu verurteilen aber solange in Politik und Wirtschaft nur über die
Probleme geredet und der größte Teil der Menschlichkeit von Freiwilligen
geleistet wird, solange lebe ich gerne in meiner Grauzone und daran werden
weder von rechts geworfene Steine, noch von links gebrüllte „Wir-schaffen-das-Parolen“
etwas ändern.